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BREMER SPORT Magazin | Februar 2015

Mit dem 25-jährigen Bestehen feierte die Gruppe "Bewegung in der Krebsnachsorge" beim Turn- und Rasensportverein Bremen (Tura) ein besonderes Jubiläum. Von Anfang an ist Helma Rumphorst die Leiterin. Der damalige Abteilungsleiter der Turnabteilung von Tura, Harald Wolf, hatte 1989 Helma Rumphorst gewonnen, an der Zusatzausbildung "Sport in der Krebsnachsorge" teilzuneh- men. Nach Abschluss der Ausbild- ung" im März 1989 versuchte die neue Übungsleiterin durch das Verteilen von Flyern bei Gröpelinger Frauenärzten, Apotheken, Reformhäusern, dem Diako und durch entspre- chende Artikel in den Medien Frauen zu werben. "Es war zunächst ein mühsames Unte- rfangen, genügend Teilnehm- erinnen zu interessieren. Krebs war vor 25 Jahren noch mehr als heute ein Tabu-Thema", erinnert sich Helma Rump- horst. Mit sechs Frauen startete sie im alten Tura-Heim an der Stapelfeldtstraße Ende Oktober 1989 die erste Stunde. Zuerst lief das Angebot als Kurs, nach und nach traten die Frauen dem Verein als ständiges Mitglied bei. Angesprochen wurden Frauen, die an Brustkrebs erkrankt waren. Ziel dieses Sportangebotes war und ist es - unverändert bis zum heutigen Tag - soziale Kontakte über das Sportangebot hinaus herzustellen und zu pflegen. Dazu gehört der Spaß an der Bewegung und damit eine Verbesserung der funktionel- len Körpereinschränkungen. Das Angebot soll den betroffe- nen Frauen helfen, sich unter entsprechender Anleitung rich- tig zu belasten, zu entspannen und die körperliche Leistungs- fähigkeit zu fördern. Sport & Gesundheit: Krebsnachsorge 30 | Bremen Sport Magazin Februar 15 „Bewegung in der Krebsnachsorge“ 25 Jahre „Bewegung in der Krebsnachsorge“ bei Tura Am 12. Dezember 2014 gab es im Landessportbund Bremen etwas zu feiern: Andreas Vroom, neuer Präsi- dent des LSB, übergab acht Lizenzen für angehende Üb- ungsleiterinnen im Krebssport. Die Abteilung Bildung und Sportentwicklung des LSB Bremen bietet eine 60-stündi- ge Ausbildung "Bewegung in der Krebsnachsorge" an, die mit der 2. Lizenzstufe B „Rehabilitation“ abgeschlossen wird. In der Theorie lernten die Teilnehmerinnen das Thema Krebs aus medizinischer Sicht kennen und wurden mit ver- schiedenen Krebsarten sowie deren Ursachen und Therapie- möglichkeiten vertraut ge- macht. Wichtig waren außer- dem die psychosozialen Aspekte der Krankheit und deren Umgang in der Gruppe. Dazu erlernten die Teilnehmer- innen Möglichkeiten der Bewältigung eigener Ängste und diskutierten die Rolle der ÜbungsleiterInnen. In der Praxis standen modera- tes Ausdauertraining, verschie- dene Entspannungstechniken und krankheitsspezifische Üb- ungen auf der Tagesordnung. Die ÜbungsleiterInnen erfuh- ren in der Ausbildung immer wieder, wie sie die Betroffenen auch nach einer Operation auf dem Weg zu körperlicher, emo- tionaler und psychosozialer Ausgeglichenheit und zu einem guten Körpergefühl unterstützen können. Durch körperliche Aktivität werden alle Ziele einer Krebsbehand- lung und der Nachsorge positiv beeinflusst. Sport wirkt dabei nicht nur im medizinischen Sinne positiv - er steigert eben- so die Lebensfreude und macht Spaß. "Am Anfang hatte ich Angst, über meine Krankheit mit Außenstehenden zu reden, im Umkleideraum sich ge- meinsam umzuziehen. Aber jetzt ist es das Beste, was mir seit meiner Krankheit passiert ist.", so eine Betroffene und Teilnehmerin einer Krebssport- gruppe. Die ÜbungsleiterInnen-Ausbil- dung wurde von Spenden aus dem „Lauf zur Venus“, der am 28.09.14 in Bremen stattfand, bezuschusst. Ziel ist es, wohn- ortnahe Krebssportgruppen aufzubauen und so den Zugang zum Sport nach einer Krebserkrankung zu erleich- tern. Dazu ist die entsprechen- de Qualifizierung von Übungs- leiterInnen von großer Bedeut- ung.„Gerade durch die steigen- de Prävalenz von Krebserkrank- ungen in Deutschland ist es sowohl für die Gesellschaft als auch für den Sport wichtig, die Qualität der Sportangebote für Betroffene zu verbessern. Geschultes Personal, das die Bewegungsangebote auf die individuellen Bedürfnisse der TeilnehmerInnen zuschneidet, ist dafür unerlässlich.“, so Andreas Vroom, Präsident des Landessportbundes Bremen. > > Als sehr positiv sieht die langjährige Übungsleiterin Helma Rumphorst die Entwick- lung, dass Frauen, die erst in dieser Gruppe - bedingt durch eine schwere Erkrankung - zum Sport kommen, jetzt auch in anderen Gruppen des Vereins am Sport teilnehmen wie am Walking,im Gesundheitsstudio und bei der Wassergymnastik. Aktuell sind neunzehn Frauen im Alter von 41 bis 75 Jahren in der Gruppe aktiv. Davon kom- men sieben Teilnehmerinnen mit einer ärztlichen Verord- nung. Das Training findet immer montags von 16 bis 17.30 Uhr im Tura-Vereinszentrum am Bert-Trautmann-Platz/ Lissaer Str. 60 statt. Die Inhalte umfassen spezielle Gymnastik, Spiel und Entspannung, bei der sich jede Sportlerin nach ihrem Befinden beteiligt. In der anschließenden Gesprächs- runde besteht die Möglichkeit über individuelle Probleme zu sprechen. Oft kann mit Tipps zum Beispiel über Kuren oder Behandlungen unterstützt werden.Auch in den Ferien gibt es verschiedene Angebote wie Radtouren, Besichtigungen, Restaurantbesuche. Ergänzt werden diese Angebote durch spannende Tages- und Wochenendausflüge. Interessierte Frauen können sich jederzeit an die Tura- Geschäftsstelle unter Tel. (0421) 613410 wenden. Lizenzübergabe der ÜbungsleiterInnen-Ausbildung Die Teilnehmerinnen der LSB-Ausbildung „Bewegung in der Krebsnachsorge“ mit Präsident Andreas Vroom. Foto: LSB Bremen

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