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BREMER SPORT Magazin | September 2016

Sport gehört heute zum modernen Lifestyle, er wird zum populären Massenspektakel oder verleiht elitäres Prestige. Der Siegeszug des Sports begann in Deutschland vor über hundert Jahren. Max Liebermann war der erste deutsche Künstler, der sich intensiv mit diesem Thema auseinandersetzte. Die Sonderaus- stellung „Max Liebermann – Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport“ in der Kunsthalle Bremen untersucht Max Liebermanns Blick auf Bewegung und Sport und erzählt zugleich die Geschichte vom Reiten, Tennis und Polo in der Kunst. Der Landessportbund Bremen e.V. kooperiert bezüglich dieser Ausstellung mit der Kunsthalle Bremen und lädt prominente Bremer Sportler in die Ausstellung ein. Werke von Edgar Degas, Édouard Manet und Henri de Toulouse-Lautrec veranschau- lichen Liebermanns Inspiration durch die französische Malerei und Graphik. Seine Darstellungen der Tennis- und Polospieler sind in Frankreich und Deutschland ohne- gleichen. Die Einzigartigkeit seiner Sport- motive wird durch die Betrachtung ausge- wählter Werke englischer und deutscher Zeitgenossen wie John Lavery oder Max Slevogt deutlich. Ende des 19. Jahrhunderts wandte sich Max Liebermann zunächst Motiven von Sommergästen an der Nordsee zu. Dort malte er anfangs Badende und Reiter am Wasser, später dann moderne Sportarten wie Tennis. Polo und Pferderennen, die in England bereits seit einiger Zeit populär waren, beobachtete er in Hamburg und Florenz. Vor allem in der Zeit von 1900 bis 1914 beschäftigte sich Liebermann mit die- sen Motiven. Die Sportarten vermittelten ein Bild des wilhelminischen Großbürger- tums, das sich in seinen Freizeitbeschäftig- ungen am englischen Sportsman orientier- te. Nach dem Ersten Weltkrieg, in den zwanzi- ger Jahren, rückten die sportlichen Motive bei Liebermann in den Hintergrund. Stattdessen begannen jüngere Künstler, den Sport als Thema zu entdecken. Vor allem populäre Massensportarten wie Fußball oder Boxen entdeckten sie als Motiv. Die Boxerdarstellungen von Georges Grosz, Renée Sintenis oder Rudolf Großmann spiegeln diesen Wechsel des Blicks vom eleganten Rasensport in freier Natur zum schweißtreibenden Körperein- satz im urbanen Sportpalast. In der Schau werden Werke aus internatio- nalen Museen und Privatsammlungen sowie aus der Sammlung der Bremer Kunsthalle präsentiert. Die Ausstellung „Max Liebermann - Vom Freizeitvergnügen zum modernen Sport" präsentiert rund 140 Werke und zeigt darü- ber hinaus historisches Material. Die Gemälde, Skulpturen sowie Arbeiten auf Papier stammen aus internationalen Museen und Privatsammlungen u.a. aus Washington, Jerusalem, Paris und Zürich. Zur Veranschaulichung werden Gemälde, Skulpturen und Arbeiten auf Papier u.a. von Gustave Caillebotte, Edgar Degas, Sir John > | Bremen Sport Magazin Juli-August 16 10 Die stellvertretende Direktorin der Kunsthalle Dorothee Hansen liebt Kunst und Tennis!

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