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BREMER SPORT Magazin | September 2016

„Während die DLRG die Kurse im Schwimmbad umgesetzt hat, haben wir beratend unterstützt, den Kontakt zu den Trägern der Unterkünfte hergestellt und finanzielle Mittel für den Schwimmkurs im OteBAD be- schafft“, berichtet Astrid Touray vom Landessportbund. Kooperationspartner für den DLRG-Flüchtlingsschwimmkurs im OteBAD ist die Akademie Lothar Kannenberg, welche in Bremen sieben Unterkünfte für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge betreibt. Ein flächendenkendes Angebot an Flüchtlingsschwimmkurse ist durch eine ehrenamtliche Organisation, wie die DLRG, allerdings nicht leistbar. Für Träger von Flüchtlings- unterkünften bietet die DLRG in Bremen in Zusammenarbeit mit der Senatorin für Soziales weiterhin kostenlose Präven- tionsveranstaltungen zum Thema Wassergefahren an. Auch kann den Unterkünften bei Interesse Informations- material in Form von mehrspra- chigen Baderegelflyern und – plakaten zur Verfügung gestellt werden. Anfragen können gerichtet werden an Fabian Tannen (fabian.tannen@bre- men.dlrg.de). lich der Aspekt des voneinan- der Lernens. Voraussetzung dafür war die gegenseitige Offenheit. Der Kursleiter ist auf die besonde- ren Bedürfnisse der einzelnen Teilnehmer/innen eingegan- gen und gab dem Austausch darüber genügend Raum. Die Psychiatrie-Erfahrenen brach- ten den notwendigen Mut auf, über ihr Erleben zu sprechen: Sie berichteten in den jeweili- gen Nachbesprechungen über Herausforderungen, vor die sie sich in bestimmten Sport- spielen und -übungen vor dem Hintergrund ihrer individuel- len Erkrankung gestellt sahen. Schnell wurde deutlich, dass häufig nicht nur die Teil- nehmer/innen mit psychischen Erkrankungen in bestimmten Situationen an persönliche Grenzen stießen. Exemplarisch ist hier ein Fangspiel zu nen- nen, bei dem sich einige der Teilnehmer/innen mehr oder weniger unwohl und in die Ecke gedrängt fühlten.Benannt wurde dieses Erleben durch eine Teilnehmerin mit psychi- scher Erkrankung, gefühlt haben es aber auch Andere. Die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Schwierigkeiten war sehr konstruktiv. Gemeinsam wurde über Möglichkeiten gesprochen, Spiele abzuändern und zum Beispiel kooperativer zu gestalten. Als teilnehmender Beobachter konnte ich an den beiden Kurswochenenden sehr viel über inkludierende und exklu- dierende Elemente im Sport lernen. Durch die Teilnahme der Psychiatrie-Erfahrenen bin ich v.a. durch das persönliche Erleben stark für mögliche Hürden im Aufbau einer Trainingsstunde sensibilisiert worden und denke, dass sich dieses Erleben auf die anderen Teilnehmer/innen und den Kursleiter übertragen lässt. Durch diese persönlichen Erlebnisse und Erfahrungen sowie durch die gemeinsame Nachbesprechung mit den Betroffenen und die Rück- meldung der Ergebnisse an die Bildungsabteilung des LSB hat dieser nicht ganz alltägliche ÜL-Grundkurs einen kleinen, aber wichtigen Teil zu mehr Inklusion im Sport beigetra- gen. (Christopher Lins – Initia- tive zur sozialen Rehabilitation e. V. – Inklusionsprojekt „Türen Öffnen“) Drei Psychiatrie-Erfah- rene und eine pädagogi- sche Fachkraft der Initiative zur sozialen Rehabilitation e.V. nah- men am Grundkurs der Übungsleiter/innenausbildung des Landessportbundes Bremen teil. Ziel war es, die Teilnehmer/- innen zu Multiplikatoren zu machen. Die vierzig Lerneinheiten waren auf zwei Wochenenden im März 2016 aufgeteilt und brachten den einen oder ande- ren an die persönlichen Gren- zen. Sie hinterließen jedoch viele neue Erfahrungen und Aha-Erlebnisse. Der Lehrgang hatte insgesamt 16 Teil- nehmer/innen. Die Schulung war geprägt durch Solidarität auf der einen und Wettbewerb auf der anderen Seite. Am Ende des Kurses überwog aber deut- ÜL-Ausbildung inklusiv … > … oder wie wir voneinander lernen können! Vereine: Aktuelle Informationen 21 Bremen Sport Magazin Juli-August 16 | fänglich, dass viele Flüchtlinge schlecht oder gar nicht schwim- men können und so die tödli- chen Badeunfälle zunehmen.“ Dieser Trend scheint sich bun- desweit zu bestätigen und so sind auch in Bremen in diesem Jahr schon zwei Flüchtlinge ertrunken, während ebenso viele durch die Lebensretter der DLRG aus dem Wasser geret- tet werden konnten. Trotz knapper Badzeiten in den Bremer Bädern und der hohen Auslastung unserer ehrenamtli- chen Schwimmausbilder konn- ten im Dezember erste Kurse im OteBAD und dem Vegesacker Freizeitbad in Zusammenarbeit mit dem Landessportbund beginnen. DLRG Bremen Seit Dezember letzten Jahres bietet die DLRG neben vielen regulären Schwimmkursen in Bremen auch zwei Schwimmkurse spe- ziell für Flüchtlinge an. Ein Kurs konnte jetzt mit dem Ergebnis beendet werden, dass dreißig unbegleitete Minderjährige ihre ersten Schwimmabzeichen be- standen haben. Gerade der töd- liche Badeunfall eines Flücht- lings im Werdersee zeigt, wie wichtig Anfängerschwimm- kurse für Flüchtlinge sind und so sollen weitere Kurse fortge- setzt werden. Eine Finan- zierung ist bis Ende des Jahres gesichert. „Bestrebungen seitens der DLRG, auch den Flüchtlingen in Bremen Schwim- men beizu- bringen, gibt es schon länger“, so der Leiter Ausbildung der DLRG Bremen Heiko Adler. „Unsere Befürchtung war an- Erster Flüchtlingsschwimmkurs erfolgreich beendet > Sie haben ihren Schwimmkurs erfolgreich abgeschlossen. Foto: DLRG Bremen ...BLEIBEN.

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