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BREMER SPORT Magazin | 10.2013

29Bremen Sport Magazin Oktober 13 | Der Galerist Alfred Flechtheim (1878– 1937) gehört zu den faszinierendsten und einflussreichsten Figuren der Kunstszene im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Der erfolgreiche Kunsthänd- ler förderte bedeutende Künstlerpersön- lichkeiten wie beispielsweise Max Beckmann,George Grosz und Paul Klee,und er hatte enge Kontakte zu berühmten Sportlern, besonders Boxern (z.B. Max Schmeling und Hans Breitensträter). Die massiven antisemitischen Attacken gegen ihn und seine Künstler deutete er bereits 1933 unfehlbar: Er verließ Deutschland.Von London aus ging er weiter seiner Tätigkeit als Kunsthändler nach. Dort starb er 1937 an den Folgen eines Unfalls. Bis heute haben Alfred Flechtheims kunst- händlerische Aktivitäten in zahlreichen deutschen Museen ihre Spuren hinterlas- sen: Er hat die Sammlungen der Moderne aktiv mit geprägt. Es ist das Ziel eines umfangreichen Forschungsprojektes, diese Spuren zu verfolgen und die Ergebnisse auf einer Plattform im Internet unter www.alfredflechtheim.com international zugänglich zu machen. SPORT UND KUNST KUNST UND SPORT > Alfred Flechtheim - Kunsthändler der Avantgarde und ein großer Sportfan Ausstellung in der Kunsthalle Bremen vom 16.10. 2013 - 16.02.2014 Sport & Kunst: Kunst & Sport 15 renommierte Museen in Deutschland und der Schweiz beteiligen sich an dem Projekt. Die Kunsthalle Bremen zeigt 43 Werke aus der Galerie Flechtheim von Künstlern wie Max Beckmann, Marc Chagall, Edgar Degas, Ernesto de Fiori, George Grosz, Renée Sintenis und Henri de Toulouse-Lautrec. Dass darunter Kunstwerke zu finden sind, die sich dem Sport (Fußball, Boxen, Trabrennen) und dem Tanz widmen, ver- weist auf die immense Bedeutung des Sports im gesellschaftlich-kulturellen Leben der zwanziger Jahre. Salonreihe – Alfred Flechtheim im Dialog Der Kunsthändler, Sammler und Verleger Alfred Flechtheim war nicht nur einer der bedeutendsten Vermittler der Avantgarde- kunst in Deutschland, sondern auch eine schillernde Figur in der Berliner Gesellschaft.„Wenn ich Maler wäre, möchte ich in Flechtheims Stall sein“, schrieb der Boxer Max Schmeling, und Gottfried Benn widmete dem Kunsthändler das Gedicht Die hyperämischen Reiche. Für Benn war Flechtheim „übermäßig durchblutet“: Mit höchster Intensität erlebte er nicht nur die bildende Kunst und die Poesie, sondern auch spannende Sportwettkämpfe und rauschende Feste mit knisternder Erotik. In unserer Salonreihe mit Vorträgen über Alfred Flechtheim werden diese verschiede- nen Facetten untersucht. Damit schlagen wir den Bogen zwischen Flechtheim und Bremen, Kunsthandel und Museum, vor allem aber zwischen Kunst, Literatur und Sport, kurz: dem modernen Leben im Berlin der 1920er Jahre. Teil I, Di., 29.10.13, 18 Uhr: Die Kunsthalle Bremen und Alfred Flechtheim – Sammlungspolitik unter dem Direktor Emil Waldmann 1914 bis 1933, Dr. Dorothee Hansen Teil II, Di., 19.11.13, 18 Uhr: „Man gehe zu Flechtheim und lerne – das Boxen“ – Sport und Kunst in den 1920er Jahren, Prof. Dr. Manfred Polzin, Bremen, und Dr. Dorothee Hansen Teil III, Di., 10.12.13, 18 Uhr:„Berlin vom ande- ren Ufer aus gesehen". Schwule, lesbische, androgyne Identitäten in der Kunst der 1920er Jahre, Dr. Annelie Lütgens, Berlin Teil IV, Di., 14.01.14, 18 Uhr: Gottfried Benn, Alfred Flechtheim und die Berliner Kunstszene der 1920er Jahre, Prof. Dr. Joachim Dyck, Bremen Teil V, Di., 11.02.14, 18 Uhr: Alfred Flechtheim. Strategien eines modernen Kunsthändlers, Kai Hohenfeld Renée Sintenis: Fußballspieler, 1927, Bronze - Kunsthalle Bremen - Der Kunstverein in Bremen. Foto: Karen Blindow

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