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BREMER SPORT Magazin | April 2015

| Bremen Sport Magazin März 1510 stellt sich die Frage nach dem gesellschaft- lichen Stellenwert des Sports. Wie ich auf dem Landessporttag gesagt habe: Wenn Kinderturnen elitär wird, hat die Gesellschaft ein Problem! Wir sollten gemeinsam in konzentrierte Überlegungen und Dialoge eintreten, wie die Kompetenz und Präsenz des organisier- ten Sports durch nachhaltige Unterstütz- ung und Vernetzung stärker auch für die sozialen Belange genutzt werden kann. Sie sind in der knapp 70-jährigen Geschichte des Landessportbundes Bremen erst der siebte Präsident. Welche Ziele set- zen Sie sich im Kontext der historischen Entwicklung? Die geschichtliche Entwicklung halte ich in Ehren und habe auch mein Antritts- geschenk unseres Ehrenpräsidenten Heinz- Helmut Clausen, das Buch „Streifzug durch die Sportgeschichte“, gelesen. Dennoch gilt es im aktuellen Umfeld zu agieren. Ich will unter den heutigen Konstellationen etwas für den organisierten Sport erreichen. Ich wünsche mir generell mehr Einigkeit im organisierten Sport. Wir haben jetzt so ziemlich jeden Stein lokalisiert und werden diese Schritt für Schritt umdrehen und soll- ten gemeinsam entscheiden, ob wir ihn an den alten oder einen neuen Platz legen werden. Ich sehe gute Chancen, mit einem sportpo- litisch relativ unbelasteten Präsidium neuen Schwung auf allen Themenebenen aufzunehmen. Als Themen stehen jetzt unter anderem an, die Bestandserhebung zu modernisieren, den Sportentwicklungs- plan zu begleiten und die Finanzen bewe- gen uns regelmäßig. Worauf werden Sie in Ihrer Arbeit als LSB- Präsident Ihr besonderes Augenmerk legen? In vier Worten: Transparenz, Kommunikation, Klarheit, Verlässlichkeit! Sie haben bei Ihrem Amtsantritt gesagt, dass Sie erst einmal eine Bestandsauf- nahme vornehmen würden, bevor Sie kon- krete Arbeitsschwerpunkte benennen. Wie ist diese Bestandsaufnahme ausgefallen? Das Präsidium hat sich sehr zügig konstitu- iert und auch kritisch mit den letzten Jahren auseinander gesetzt. Wir haben begonnen, die Aufgaben und Kompetenzen klarer zu definieren. Ich habe ein Büro beim LSB bezogen und bin wie versprochen montags und donnerstags vor Ort. Die Mitarbeiter des LSB begrüßen es sehr und beschleunigen die umfassende Themenaufnahme. Ebenfalls sind wir in Abstimmung mit dem Präsidium und den KSB's wie avisiert in den Dialog mit den Vereinen und Verbänden durch einen Themenfragebogen eingestie- gen. Die Rücklaufquote ist durchaus aus- baufähig und ich erneuere ausdrücklich unseren Appell an die Vereine und Verbände, den Dialog ebenfalls zu suchen. Wir können Eure Arbeit nur unterstützen, wenn Ihr Euren Bedarf kommuniziert! Es gibt zu den meisten Themen eine breite Bewertungsspanne unter den Vereinen und Verbänden und es lassen sich bisher nur wenig ganz eindeutige Arbeitsschwer- punkte ableiten,aber hierzu werden Details folgen. Wie würden Sie Ihren Führungsstil be- schreiben? Empathisch mit Konzentration auf Ergebnisse. Ich bin bereit zu führen, aber der Kurs muss besprochen werden. Sind Sie eher ein Einzel- oder ein Teamplayer? Ich denke, in meiner Position als LSB- Präsident muss man beides sein, es kommt auf die konkrete Aufgabenstellung an. Welche Erwartungen hat der LSB-Präsident an die Politik? Grundsätzlich wünsche ich mir ebenfalls von der Politik: Transparenz, Kommunika- tion, Klarheit und Verlässlichkeit! Ich habe bereits erste Gespräche mit dem Bürgermeister, den relevanten Senator- innen und Senatoren aufgenommen. Das Ansehen des organisierten Sports ist hoch. In den nächsten Schritten gilt es, die Umsetzung unserer Zielformulierungen auch aus den Themenfragebögen und dem zu erstellenden Sportentwicklungsplan ernsthaft gemeinsam anzugehen. Sporadisch wird aus dem politischen Raum angesichts weiter steigender Flüchtlings- zahlen immer mal wieder die Belegung von Turnhallen ins Spiel gebracht. Ihre Position dazu? Ich war 2013 als Flutkatastrophenhelfer in Halle und kann ganz persönlich aus dieser Erfahrung sagen: Turnhallen sind kein geeigneter Unterbringungsort. Eine solche Belegung wäre angesichts der Einschränk- ungen für Schülerinnen und Schüler sowie sporttreibende Bürger auch kein gutes Signal, das Akzeptanz und Toleranz stärkt. Ich hoffe auf einen weiterhin guten und verbindlichen Dialog mit der Sozialsenator- in, um vertretbare Lösungen zu finden und versuche dabei auch etwas für den organi- sierten Sport zu erreichen. Mit der Einhaltung meiner oben genannten Erwartungen können Politik und organi- sierter Sport gemeinsam mehr für unsere Gesellschaft erreichen. Gehen wir es zusammen an! Wir danken für das Gespräch! Titelstory: Interview mit Andreas Vroom 10 | Bremen Sport Magazin April 15

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