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BREMER SPORT Magazin | 11.2013

Sportler hautnah: Special Olympics bewegt 15Bremen Sport Magazin November 13 | Schon seit Wochen hat er auf das Event auf der Sportanlage der Bremer Universität hintrainiert. Dazu hat er in den Tagen zuvor alle ihm wichtigen Personen ange- sprochen und eingeladen. Die Rede ist von Mike Schwenke (15), einem Athleten der etwas anderen Art, denn Mike hat das Down-Syndrom und nimmt zum ersten Mal an den Special Olympics – den Spielen für Menschen mit geistiger Behin- derung – teil. Seit ca. drei Jahren startet Mike nun schon für den zum Bremer LT gehörenden TuS Komet Arsten, wo er von Anfang an in seiner Trainingsgruppe inte- griert ist. Noch ist Mike der ein- zige Athlet mit einer Behinder- ung, der für den Verein an Wettkämpfen teilnimmt, die in den meisten Fällen nicht für Behinderte ausgelegt sind. Darüber hinaus misst Mike sich seit fünf Jahren einmal jährlich in Frankfurt bei einem Down- Syndrom-Sportlerfestival mit anderen geistig behinderten Athleten, wo er stets zu den Besten gehört. Endlich ist der Tag gekommen. Die regionalen Special Olym- pics in Bremen beginnen. Über 400 Sportler treten in verschie- denen Disziplinen gegeneinan- der an – einer von ihnen ist Mike. Schon beim Abholen des Vereinsschildes, das er am ersten Tag beim offiziellen Einzug trägt, ist Mike sehr stolz. Vor der ersten Disziplin, dem 100 Meter Lauf, noch ordentlich aufwärmen, und dann geht es mit großer Vorfreude und selbstbewusst zum Start. Noch kurz einen letzten Blick zum Starter und los geht das Rennen. Wie von einem Magneten gezogen, läuft Mike so schnell er kann ins Ziel, wo der Papa schon auf seinen klei- nen Helden wartet. In sehr schnellen 17,70 Sekunden läuft Mike als Erster über die Ziellinie, lässt sich erst einmal von allen feiern und erhält seine Goldmedaille. Nach einer kurzen Pause ging es weiter zum Weitsprung. Obwohl dieser bisher zu seinen besseren Disziplinen gehörte, erwischte Mike hier keinen guten Tag. Aber trotz dreier ungültiger Versuche ließ Mike sich nicht den Tag verderben. Die Freude über die Goldmedaille im Sprint stellte alles andere in den Schatten. So ging es am nächsten Tag wieder in Hochstimmung zum Event. Eigentlich sollte Mike nur noch beim Rahmenpro- gramm mitmachen, denn um an den nationalen Meister- schaften nächstes Jahr teilneh- men zu dürfen, durften im Vorfeld nur zwei Disziplinen gemeldet werden, und die hatte Mike ja schon am Tag zuvor absolviert. Das reichte ihm aber nicht. Noch vom Vortag motiviert, wollte er gerne am 400 Meter-Lauf teil- nehmen, was Dank des tollen Ausrichterteams dann auch möglich war. Da Mike vorher noch nie 400 Meter gelaufen war, war der versetzte Start in der Kurve eine ganz neue Erfahrung für ihn. Auf der äußersten Bahn stehend, konn- te er die mit ihm startenden Athleten nicht sehen. Nachdem der Startschuss erfolgt und Mike ca. 10 Meter gelaufen war, hielt er an und drehte sich um, um zu sehen, ob außer ihm denn nun noch jemand läuft. Als er feststellte, dass die ande- ren auch unterwegs waren, drehte er sich schnell wieder um und lief weiter – seiner zweiten Goldmedaille entge- gen. Im Verein ist Mikes Bekannt- heitsgrad seitdem um ein Vielfaches gestiegen, und wer weiß, vielleicht begleiten ihn einige Fans nächstes Jahr ja sogar nach Düsseldorf zu den nationalen Spielen der geistig Behinderten! > Ebenfalls vom TuS Komet Arsten hatte Sascha Mahler, Trainer der 1. Frauenfußball- mannschaft, über seinen Arbeitgeber, die Sparkasse Bremen, die Möglichkeit, er- neut bei den Special Olympics als Helfer dabei zu sein. Nachdem er bereits 2010 bei den nationalen Spielen als Volontär geholfen hatte, durfte er dieses Jahr auch wieder bei den regionalen Spielen ran. Bei seinem Team handelte es sich um eine Spielgemein- schaft der Schulzentren Hermannsburg und Eggeste- dter Straße, die aus 13 Mädchen im Alter von 10 - 11 Jahren einschließlich von dreien mit geistiger Behinderung be- stand. Unterstützt wurde er von einer Azubine der Spar- kasse und 2 Schülerinnen der 12. Klasse des SZ Eggestedter Straße. Das Team trat in der Unified-Klasse an. Dieses bedeutet, dass geistig behin- derte Spielerinnen mit nicht behinderten Spielerinnen zu- sammen in einem Team spie- len. Da es aber wohl zu wenige Mannschaften gab, durfte er mit den Mädels in einer 4´er- Liga antreten, wobei die ande- ren Teams nur aus Jungs/ Männern aus Berufsschulen bestanden. Gespielt wurde mit 6 Feldspielerinnen plus Torfrau. Einige von den Mädels hatten vorher noch nie Fußball gespielt, was für noch ein wei- teres Handicap war. Am ersten Tag wurden leider alle vier Gruppenspiele verloren. Auch das Spiel am nächsten Tag um den 3. – 4. Platz ging leider knapp verloren. Es war deutlich zu merken, dass die Mädels mit viel Spaß dabei waren und sich im Gegensatz zum Vortag schon verbessert hatten. Die Angst war nicht mehr da, und jetzt wollten sie es allen zeigen. Voller Freude konnte das Team bei der Siegerehrung mit den Bremer Stadtmusikanten und Bürgermeister Jens Böhrnsen die Plaketten für den 4. Platz entgegen nehmen. Aus den Vereinen TuS Komet Arsten mit zwei Teilnehmern bei Special Olympics in Bremen

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